Was hilft es mir, Christ
zu sein? Was bringt es? Was hat Gott mir anzubieten, damit ich es erwägen
könnte, Christ zu werden (oder Christ zu bleiben)? Hast du dich dieses mal
gefragt? Ich habe keine Antwort darauf – wohl aber die Bibel! Stefan hat dieses
Thema im letzten Gemeindeblatt wunderbar eingeführt, und ich möchte mich heute
daran anlehnen und es weiter ausführen.
Die Antwort auf diese
Frage, was Christus mir anzubieten hätte —und wo wir jetzt Ostern feiern: was
sein Tod und seine Auferstehung für mich bedeuten— finden wir eigentlich in der
ganzen Bibel. Es ist gewissermaßen das zentrale Thema der Bibel. Ich möchte
mich aber heute hauptsächlich auf das 8. Kapitel des Römerbriefes beschränken,
was Stefan auch schon angedeutet hatte im Gemeindeblatt. Ich werde das Kapitel
jetzt nicht in einem Stück lesen, sondern durch die ganze Predigt hindurch
Stück für Stück. Haltet also bitte eure Bibeln aufgeschlagen in Römer 8.
An Ostern feiern wir ja
besonders, wie Jesus sich für uns hingegeben hat. Oder anders herum gesagt: wie
Gott Jesus für uns hingegeben hat.
Denn so drückt Paulus es auch in diesem Kapitel aus, und ich möchte den Vers 32
als Ausganspunkt für diese Predigt stellen: „Gott
hat nicht einmal seinen eigenen Sohn verschont, sondern hat ihn für uns alle
gegeben. Und wenn Gott uns Christus gab, wird er uns mit ihm dann nicht auch
alles andere schenken“ (NL)? Jesus ist Gottes große Geschenk an uns alle.
Durch dieses Geschenk wurde unsere Erlösung möglich. Dadurch bekamen wir die
Vergebung unserer Sünden. Das ist, was er mir anzubieten hat. Und dieses
Geschenk ist so allumfassend, so breit, so vielseitig, dass es auch „alles
andere“ beinhaltet, so wie Paulus es hier ausdrückt. Aber was ist denn „alles
andere“? Was wird mit diesem Geschenk „mitgeliefert“? Was bewirkt die Vergebung
denn alles?
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Eine
erste Zugabe zu dem Geschenk „Christus“, eine erste Auswirkung seiner
Vergebung, ist die Befreiung von Sünde und Tod: „…das Gesetz des Geistes, der lebendig macht in Christus Jesus, hat dich
frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes“ (V. 2 – LUT). Paulus
hatte es schon nur zu deutlich in den vorherigen Kapiteln dieses Briefes
gesagt, dass das Gesetz des Alten Testaments uns nicht retten kann. Die Sünde
hatte sich dieses Gesetzes bedient, um uns nun zum Tod zu verurteilen, da wir
das Gesetz unmöglich vollkommen erfüllen können. Das ist unsere Situation seit
wir geboren sind. Die Macht aber des lebendigen Gottes und des auferstandenen
Christus hat nun dieses Gesetz, dieses Todesurteil, durch das Gesetz des Lebens
ersetzt. Für den, der Jesus als seinen Erretter annimmt und seine Vergebung
erfährt, wird dieser Wechsel Wirklichkeit. Die anderen, die Jesus nicht
annehmen, bleiben unter dem Gesetz des Todes.
Das hat
zur Folge, dass diejenigen, die Jesu Vergebung angenommen haben, von der
Verurteilung zum Tod freigesprochen werden: „So
gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind“ (V. 1 –
LUT). Vergebung bedeutet, dass unsere Schuld gestrichen wurde. Das Todesurteil
des Gesetzes der Sünde ist in ein „Lebensurteil“ durch Christus verwandelt
worden.
Aber wie
hat er das zustande gebracht? Indem er sich in unsere menschliche sündige Natur
begab, um da von innen die Sünde zu besiegen: „…Gott [sandte] seinen Sohn zu uns. Er wurde Mensch und war wie wir der
Macht der Sünde ausgesetzt. An unserer Stelle nahm er Gottes Urteil über die
Sünde auf sich und entmachtete sie dadurch“ (V. 3 – HFA). Wenn ich etwas
verbrochen habe, was ich um alles in der Welt verheimlichen will, aber jemand
anderer von meinem Vergehen weiß, bin ich hilflos seiner Tyrannei ausgesetzt.
Er kann mich jetzt hin und zurück manipulieren, denn, wenn ich ihm nicht Folge
leiste, dann wird er mein Vergehen ausposaunen. Und damit bin ich an Händen und
Füßen gebunden! Das war früher unsere Situation. Wir waren hilflos dem Gesetz
der Sünde ausgeliefert – BIS sich Jesus vor uns stellte und dem Gesetz sagte:
„Ich bezahle, was du für seine Vergehen verlangst.“ Und das Gesetz verlangte
sein Leben. Aber mit seinem Tod und Auferstehung ist die Macht der Sünde
gebrochen. Sie hat nun kein Druckmittel mehr, um von uns das zu verlangen, was
sie will. Durch seinen Tod hat Jesus in uns einen Regierungsputsch vorgenommen.
Er hat die menschliche Natur, das Fleisch, abgesetzt, damit sich so nun der
Heilige Geist auf den Thron in unserem Leben setzen konnte. Ist dieses Geschenk
nicht schon genügende Antwort auf die Frage, was mir das Christsein hilft?
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Ein
weiteres Geschenk, das die Vergebung mit sich bringt, ist, dass wir Gottes
Geist haben: „Ihr … seid nicht vom
Fleisch, sondern vom Geist bestimmt, da ja der Geist Gottes in euch wohnt. Wer
aber den Geist Christi nicht hat, der gehört nicht zu ihm“ (V. 9 – EU).
Auch in Vers 23 schreibt Paulus, dass wir „den
Geist als Erstlingsgabe haben“ (LUT).
Der Heilige Geist verbindet uns nun mit Gott, und ist das Zeichen, dass uns
vergeben wurde und wir jetzt zu ihm gehören. An die Epheser schreibt Paulus,
dass wir mit dem Heiligen Geist versiegelt worden sind (Eph 1.13). Er ist das
Stempel Gottes, das uns als sein Eigentum identifiziert.
Durch
diesen Geist haben wir auch vieles mehr bekommen, wie zum Beispiel Hilfe beim
Beten: „…wir wissen ja nicht einmal,
worum oder wie wir beten sollen. Doch der Heilige Geist betet für uns mit einem
Seufzen, das sich nicht in Worte fassen lässt. Und der Vater, der alle Herzen
kennt, weiß, was der Geist sagt, denn der Geist bittet für die, die zu Gott
gehören, wie es dem Willen Gottes entspricht“ (Vv. 26-27 – NL). Außer
dieser Funktion, die Paulus vom Heiligen Geist erwähnt, wissen wir aus anderen
Stellen der Bibel, dass der Geist noch vieles andere bewirkt. Jesus sagte, zum
Beispiel, dass der Heilige Geist uns belehrt (Joh 14,26), dass er uns die Augen
öffnet für unsere Sünde (Joh 16,8) und uns zum vollen Verständnis der Wahrheit
führt (Joh 16,13).
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Was
ist Vergebung noch? Sie gibt uns neues geistliches Leben: „Wenn Christus in euch lebt, dann ist zwar euer Körper wegen der Sünde
noch dem Tod ausgeliefert. Doch Gottes Geist schenkt euch ein neues Leben, weil
Gott euch angenommen hat“ (V. 10 – HFA). Das ist genau das, was schon Jesus
einmal gesagt hatte: „Ich versichere
euch: Wer auf mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat das
ewige Leben … er hat den Schritt vom Tod ins Leben getan“ (Joh 5.24 – NGÜ).
Mit Christus hat Gott auch unseren Geist wieder neu belebt, der tot in seinen
Sünden war, wie Paulus es an die Epheser schreibt: „…euch hat er mit Christus lebendig gemacht, obwohl ihr durch eure
Sünden und Verfehlungen tot wart“ (Eph 2.1 – GNEU). Dieses neue geistliche
Leben hat noch eine ganz besondere Eigenschaft: es ist ewiges Leben: „Ist der Geist
Gottes in euch, so wird Gott, der Jesus Christus von den Toten auferweckt hat,
auch euren vergänglichen Körper lebendig machen … Wenn ihr … mit der Kraft des
Geistes euer selbstsüchtiges Verhalten tötet, werdet ihr leben“ (Vv. 11, 13
– HFA). Ist das nicht herrlich? Wir waren schon auf dem Weg zur Vollstreckung
des Todesurteils, als plötzlich jemand unseren Namen rief, wir aus der Reihe
genommen und gerecht gesprochen wurden. Das ist Vergebung! Das ist Gnade!
·
Weiter
sind wir nicht mehr Sklaven unserer fleischlichen menschlichen Natur: „Darum sind wir jetzt nicht mehr unserer
eigenen Natur verpflichtet, … als müssten wir uns von ihr bestimmen lassen“
(V. 12 – GNEU). Dies ist eine große Wahrheit, die uns aber gar nicht immer so
sehr lieb ist. Sehr oft passiert es, dass wir doch nach unserer alten Natur
handeln. Es wäre dann so passend, wenn wir ihr die Schuld dafür in die Schuhe
schieben könnten, denn dann hätten wir keine Verantwortung für unser
Fehlverhalten. Aber Paulus sagt hier ganz klar, dass unsere Reaktion oder unser
Verhalten unsere Entscheidung ist.
Wenn wir aufbrausen, wenn uns etwas nicht passt; wenn wir andere hintergehen,
sobald sich die Gelegenheit dazu ergibt; wenn wir doppelte Geschwindigkeit
fahren wie die erlaubte, so lange kein Verkehrspolizist zu sehen ist; wenn wir
ein Doppelleben führen, sei es geistlich oder in der Ehe; oder ob es mit der
Wahrheit nicht immer so recht klappen will, wenn die Situation brenzlich wird,
alles ist deine Entscheidung. Du bist deiner alten Natur nicht mehr hilflos
ausgeliefert, als wärst du ihr Sklave und hättest nicht die geringste
Möglichkeit, gegen sie anzukommen. Christus hat dir eine neue geistliche Natur
gegeben, aber die Entscheidung, welche von beiden Naturen dich bestimmen soll,
liegt in deiner Hand. Martin Luther dachte ja auch, sein alter Adam würde bei
der Taufe ertrunken sein, aber er musste erkennen, dass der schwimmen konnte
und jeden Tag aufs Neue getötet werden musste.
Obzwar
uns dieses vielleicht nicht so sehr passt, ist es doch eine außerordentliche
Nachricht. Sklave seiner alten Natur zu sein, ist absolut nicht interessant. Es
bringt nur Leiden für uns selbst und für die Menschen um uns herum. Und: sie
bringt keine Ehre für Gott.
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Ähnlich
ist auch die nächste Auswirkung der Vergebung: Freiheit von Angst: „Der Geist, den Gott euch gegeben hat, ist
ja nicht ein Sklavengeist, sodass ihr wie früher in Angst leben müsstet…“
(V. 15 – GNB). Leider leben sehr viele Christen in einer ständigen Angst, es
könnte nicht zureichen; dass sie nicht genug getan hätten für ihn, oder nicht
heilig genug gelebt hätten. Aber Paulus sagt es hier ganz klar, dass wir nicht
den Geist der Knechtschaft oder der Sklaverei bekommen haben. Gott will Kinder
haben, nicht Sklaven. Er bezeichnet uns auf mehreren Stellen der Bibel als
seine Freunde. Habt ihr denn Angst vor euren Freunden? Wie solltet ihr es denn
vor Gott haben? Er will vielmehr, dass wir eine offene liebende Beziehung zu
Gott haben, und er zu uns. Jetzt denkt vielleicht jemand: ‚Aber die Bibel
spricht doch von der Furcht Gottes, also, dass wir ihr fürchten sollen.‘ Ja,
stimmt. Aber das bedeutet nicht, dass die Angst unsere treibende Kraft sein
soll, dass wir nur für ihn arbeiten oder mit ihm leben aus Angst vor der
Strafe. Das bringt absolut nichts! Die treibende Kraft, um uns Gott zu nähern,
soll die Liebe sein. Wir dienen ihm, weil wir ihn so sehr lieben; wir fahren
zur Kirche, weil wir ihn mit anderen Geschwistern zusammen anbeten und unsere
Liebe zu ihm ausdrücken wollen; wir versuchen, ihm in allem gehorsam zu sein,
weil wir ihn lieben. Johannes schreibt: „Wirkliche
Liebe ist frei von Angst. Ja, wenn Gottes vollkommene Liebe uns erfüllt,
vertreibt sie sogar die Angst. Wer sich also fürchtet und vor der Strafe
zittert, bei dem ist Gottes Liebe noch nicht zum Ziel gekommen“ (1 Joh 4,18
– HFA).
In
unserer Abteilung in Costa Azul für die Arbeit mit Ehepaaren haben wir jetzt
einen Kurs angefangen, der als Untertitel sagt: „Die Ehe ist nicht da zum
Aushalten, sondern zum Genießen.“ So etwa geht es auch mit Gott. Unsere
Beziehung zu ihm ist nicht, um Angst zu haben vor ihm, sondern um ein inniges
Verhältnis voller Liebe zu genießen. Wer das nicht kann, hat noch nicht wahre
Vergebung und Gnade erfahren.
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Eine
weitere Folge der Vergebung ist, dass wir Kinder Gottes sind. Das sagt Paulus
in den Versen 14-16. Darauf werde ich jetzt nicht weiter eingehen, da das unser
Thema für morgen ist.
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Auch
eine weitere Folge, die mit der Gotteskindschaft zu tun hat, ist, dass wir
Miterben Christi seiner Herrlichkeit sind (Vv. 17-18 – vergl. 2 Ko 4,17). Auch
das werden wir uns morgen näher ansehen.
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Weiter
hat uns die Vergebung durch Jesu Tod und Auferstehung neue Hoffnung gegeben. In
den Versen 20-21 spricht Paulus davon, dass die Schöpfung auch auf Erlösung
wartet. Die Schöpfung hatte nichts verbrochen, aber durch die Sünde des
Menschen leidet sie unaussprechlich, ohne ihre fortschreitende Zerstörung
vermeiden zu können. Aber auch für sie gibt es Hoffnung: „…die ganze Schöpfung hofft auf den Tag, an dem sie von Tod und
Vergänglichkeit befreit wird zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes“ (NL).
Obzwar es hier mehr von der Schöpfung spricht, sind wir doch auch
miteingeschlossen, denn wir sind Teil der Schöpfung, und deren Erlösung ist von
der unseren abhängig. Wenn es also Hoffnung für die Schöpfung gibt, wie viel
mehr dann für uns. In den Versen 22 und 23 sagt Paulus es dann auch ganz klar,
dass wir zusammen mit der Schöpfung seufzen und auf unsere endgültige Erlösung
warten. Wir sind jetzt schon erlöst, aber noch ist unsere Erlösung nicht
vollkommen in Erfüllung gegangen. Wie? Muss den noch etwas zu Jesu
Erlösungswerk hinzugefügt werden? Nein, absolut nicht! Er hat alles vollbracht.
Aber noch leben wir auf dieser gefallenen Welt in einem von der Sünde
markierten Körper. Davon sind wir noch nicht erlöst worden. Es ist so, wie wenn
ich ins Ausland reisen möchte. Ich habe schon das Ticket gekauft und das Visum
erhalten. Aber noch bin ich hier. Die Reise ist bezahlt, aber hat sich noch
nicht vervollständigt. Wenn jetzt hier in Paraguay eine ansteckende Krankheit
ausbrechen würde, wäre ich auch davon betroffen. Vielleicht würde dann das
Land, in das ich reisen will, von mir verlangen, eine bestimmte Impfung aufweisen
zu können. Nun, diese ansteckende Krankheit heißt „Sünde“, und die Impfung
„Vergebung durch das Blut Jesu“. So oft ich von der Krankheit angegriffen werde,
muss ich das Mittel beanspruchen, das diese Krankheit neutralisiert. Erlöst bin
ich schon voll und ganz, aber so lange ich noch auf dieser Erde wohne, bin ich
der Sünde ausgesetzt. Davon werde ich erst gänzlich befreit sein, wenn ich in
der Ewigkeit bin. Deshalb schreibt Paulus: „Wir
sind gerettet, aber noch ist alles Hoffnung. Eine Hoffnung, die sich schon
sichtbar erfüllt hat, ist keine Hoffnung. Ich kann nicht erhoffen, was ich vor
Augen habe“ (V. 24 – GNB). Aber Gott sei gedankt, dass er uns diese
Hoffnung gegeben hat. Was wäre unser Leben in einer kompletten
Hoffnungs-losigkeit? Das Leben hätte absolut keinen Sinn! Und diese Hoffnung
haben alle, die seine Vergebung erlebt haben; „die wir den Geist als Erstlingsgabe haben“ (V. 23 – LUT).
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Jetzt,
wo wir aber diese Hoffnung haben, hat unser Leben einen Sinn. Wir können sehen,
dass Gott einen Plan für uns hat, zu dem er uns auserwählt und berufen hat: „Eines aber wissen wir: Alles trägt zum
Besten derer bei, die Gott lieben; sie sind ja in Übereinstimmung mit seinem
Plan berufen“ (V. 28 - NGÜ). Und weil er einen ganz bestimmten Plan für
einen jeden hat, nutzt er alles, was uns geschieht, aus, damit es zu diesem
Plan beiträgt. Das bedeutet noch lange nicht, dass alles, was geschieht, gut
ist; dass es Gottes Wille ist. Wenn eine Tragödie geschieht, ist die noch lange
nicht gut. Das will dieser Vers auch absolut nicht sagen. Vielmehr deutet er
an, dass Gottes Macht und seine Liebe zu uns so groß sind, dass er sogar solche
Tragödien zu unserem Guten ausnutzen kann. Viele von euch haben vor zwei Jahren
für einen Gemeindebruder aus Costa Azul gebetet, der mit seinem Lastwagen
schwer verunglückt war. Wir alle wünschten uns, dass er genesen sollte. Aber er
starb nach 3 Wochen. Eine Tragödie? Absolut! Aber was Gott in der Witwe durch
diese schwere Zeit getan hat, lässt uns immer wieder mit offenem Mund dastehen.
Sie hätte heute sehr wahrscheinlich nicht solche geistliche Reife, wenn sie
dieses Schwere alles nicht durchgemacht hätte. Gott hat diese Tragödie
ausgenutzt, um ihre Beziehung zu ihm unglaublich zu festigen. War es Gottes
Wille, dass ihr Mann verunglückte? Das würde ich nicht wagen zu behaupten. Er
hat es mit einem ganz bestimmten Ziel zugelassen,
aber Pläne hat er nur gute für uns. Gott sagt durch den Propheten Jeremia: „Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken
über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides,
dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung“ (Jer 29.11 – LUT). Wenn wir diese
unendlich große Liebe erkennen und erleben, die uns nicht in unserem Unheil und
Trübsal untergehen lässt, sondern sogar diese ausnützt, um uns zu stärken und
wachsen zu lassen, dann geht es uns auch so wie Paulus: „Was kann man dazu noch sagen? Wenn Gott für uns ist, wer kann dann
gegen uns sein“ (V. 31 – HFA)? Gott sei gepriesen!
·
Durch
seine Vergebung hat Gott uns auch gerecht gesprochen: „Wer wagt es, gegen die Anklage zu erheben, die von Gott auserwählt
wurden? Gott selbst ist ja der, der sie gerecht spricht“ (V. 33 – NL). Der
Oberste Richter des Universums hat gesagt, dass wir jetzt sozusagen „legal“
sind, da Jesus die Rechnung beglichen hat, die durch unsere „Illegalität“
entstanden war. Mit unserem Ungehorsam Gott gegenüber, war uns der Schuss nach
hinten losgegangen, und wir hatten uns selbst zum Tod verurteilt, weil wir
entschieden hatten, nicht den Vorschriften Gottes zu folgen. Aber durch diese
Entscheidung waren wir so tief abgefallen, dass wir unmöglich aus eigener Kraft
wieder bis auf Gottes Niveau kommen konnten. Deshalb ist Christus zu uns
herabgestiegen und hat unser Todesurteil auf sich genommen. Dadurch war das
Strafmaß, das auf unsere Rebellion ausstand, erfüllt worden, und der Richter
konnte uns als frei und unschuldig erklären. Und das kann niemand rückgängig
machen, auch nicht Satan. Wer sollte uns denn als schuldig erklären, wenn das
höchste Wesen des Weltalls uns als gerecht erklärt? Es gibt niemand Größeren
als Gott, der seinen Rechtsspruch für uns als ungültig erklären könnte.
·
Und
nicht nur das. Wir haben auch noch den besten Rechtsanwalt des Universums auf
unserer Seite. Er hat noch nie einen Fall verloren. Jesus selbst verteidigt uns
vor allen möglichen Anklagen: „Christus
Jesus … sitzt zur Rechten Gottes und tritt für uns ein“ (V. 34 – EÜ).
Sobald Satan uns verklagt, stellt sich Jesus vor den Richter und sagt: „Das ist
schon alles bezahlt.“ Wenn nicht einmal Satan uns anschuldigen kann, dann
sollten wir es auch nicht selbst tun und meinen, unsere Sünde ginge nicht zu
sühnen. Jesus hat für uns alle alles bezahlt, und bietet uns nun die Vergebung
als ein Geschenk an. Versuchen wir nicht, sein Geschenk bezahlen zu wollen.
Bleibt uns noch etwas, was
wir zu diesem riesigen Geschenk sagen könnten? Nichts mehr als: „Danke, Jesus!“
Er hat über Sünde, Tod und Teufel gesiegt, und in ihm ist auch uns der Sieg
gewiss: „…in dem allen überwinden wir
weit durch den, der uns geliebt hat. Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch
Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch
Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns
scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn“
(Vv. 37-39 – LUT).
Welches ist deine Antwort
auf diese unaussprechlich große Liebe von unserem Gott? Können wir anders als
ihn von ganzem Herzen zu loben und zu preisen und als Antwort unser Leben ihm
auszuliefern? Ist der, der alles für
uns getan hat, es nicht wert, auch alles von uns zu bekommen? „Lasset uns ihn lieben; denn er hat uns
zuerst geliebt“ (1 Joh 4,19 – LUT1912).
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