martes, 23 de abril de 2019

Ein Kind Gottes






            Bist du ein Kind Gottes? Wie weißt du es? Oder weißt du nicht auf den Schlag, was du antworten sollst? Ich bitte Gott, dass er dir dann heute durch sein Wort eine Antwort zeigt.
            Gestern zählten wir die verschiedenen Auswirkungen der Vergebung auf. Da sahen wir unter anderem, dass wir durch die Vergebung Gottes seine Kinder werden. Diesen Punkt wollen wir uns heute besonders untersuchen und sehen, was dies für uns zu bedeuten hat. Bevor wir uns aber einige Eigenschaften davon in Römer 8 ansehen, müssen wir uns erst einmal fragen, wie wir überhaupt zu Gottes Kindern werden.
            Das fängt in den wohlbekannten Versen an, die die meisten von euch wahrscheinlich auswendig können: „Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf. Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden: denen, die an seinen Namen glauben“ (Joh 1,11-12 – LUT). Was war notwendig unsererseits, ein Kind Gottes zu werden? Der Glaube. Wir mussten unser ganzes Vertrauen auf Jesu Erlösungswerk setzen, dass es genug ist, um uns zu retten. Johannes sagt, dass Gott uns die „Macht“ gegeben hat, seine Kinder zu werden. Das ist eine legale oder rechtliche Maßnahme, die uns offiziell die Kindschaft Gottes zusagt. Deshalb übersetzen sehr viele Versionen, dass Gott uns das „Recht“ gegeben hat, seine Kinder zu sein. Der gesetzliche Prozess, der in der geistlichen Welt vorgeschrieben ist, ist erfüllt, und wir werden jetzt offiziell zur Familie Gottes zugelassen. Es ist zu vergleichen mit dem Prozess und Papierkram, den mehrere von euch gemacht haben, um Kinder zu adoptieren. Wenn die letzte Unterschrift und Stempel der rechtmäßigen Person auf das Papier kommt, wird offiziell vom Staat aus anerkannt, dass eine bestimmte Person nun vollberechtigtes Kind dieser oder jener Familie ist. Genau dasselbe hat Jesus auch mit uns getan. Jetzt gehören wir alle zu Gottes Familie.
            Die ganze geistliche Welt ist ein außerordentlich legales Reich mit seinen sehr genauen Gesetzen. So wird es immer wieder in der Bibel beschrieben, und man kann es auch ganz genau beobachten. So musste ein legaler Prozess stattfinden, damit wir von „Kindern des Ungehorsams“ (Eph 2,2 – LUT) zu Kindern Gottes werden konnten. Wie gesagt, von uns wurde nur der Glaube verlangt. Wer aber nicht an diesen Prozess glaubt; wer denkt, bei so viel Korruption könne man nicht sicher sein, dass alles recht auslaufen würde; oder wer glaubt, er käme auch ohne diese Adoption zurecht, für den verwirklicht sich dieser Prozess nicht. Dessen Adoptionsakte bleibt im Archiv liegen, ohne jemals abgeholt zu werden. Der Glaube aber fordert diese Dokumente an, die den Eintritt in die Familie Gottes ermöglichen. Paulus beschreibt das so: „Eure Rettung ist wirklich reine Gnade, und ihr empfangt sie allein durch den Glauben. Ihr selbst habt nichts dazu getan, sie ist Gottes Geschenk. Ihr habt sie nicht durch irgendein Tun verdient; denn niemand soll sich mit irgendetwas rühmen können“ (Eph 2,8-9 – GNB). Wie groß ist Gottes Gnade!
            Dies scheint ein so einfacher und billiger Prozess zu sein, dass viele es als zu einfach ansehen und daher nicht wertschätzen. Aber was ist alles im Hintergrund gelaufen, was wir nicht sehen können? Wenn von uns Glaube verlangt wird, um Kinder Gottes zu werden, was hat Gott denn getan, um uns diesen Prozess zu ermöglichen? „Gott hat Christus, der ohne Sünde war, an unserer Stelle als Sünder verurteilt, damit wir durch ihn vor Gott als gerecht bestehen können“ (2 Kor 5,21 – GNB). Aha, da ist also der ganze Prozess abgelaufen. Scheint er immer noch „zu einfach“ zu sein? Wie gesagt, die geistliche Welt ist ein sehr legales Reich. Damit ein Kind des Ungehorsams als ein Kind Gottes adoptiert werden kann, musste ein Preis gezahlt werden. Den Preis hat Jesus für uns alle gezahlt, und das wissen wir, was das gekostet hat, wie hoch der Preis war. Der Tod Jesu machte es möglich, dass wir Kandidaten wurden, um von Gott als seine Kinder adoptiert zu werden. Unsere Sünde hatte uns von Gott getrennt. Seine Heiligkeit und sein Zorn gegen die Sünde machten es unmöglich, dass irgendwelche Beziehung zwischen uns und Gott entstehe. Aber „Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu“ (2 Kor 5,19 – LUT). Irgendjemand musste den Schaden bezahlen, den wir angerichtet hatten durch unsere Rebellion, und weil wir selber ihn nicht bezahlen konnten, hat Jesus es für uns alle gemacht. Nicht wir haben uns mit Gott versöhnt, sondern er mit uns. Wir konnten und können absolut nichts zu unserer Versöhnung beitragen als nur sie im Glauben anzunehmen. Alles musste Gott für uns tun. Als dann jetzt durch das Opfer Jesu die Rechnung beglichen war, hat Gott uns zu seinen Söhnen und Töchtern gemacht. Als solche, haben wir nun den Auftrag, andere anzuflehen, sich doch auch versöhnen zu lassen: „So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott“ (2 Kor 5,20 – LUT).
            Jetzt, wo wir von Gott in seine Familie aufgenommen worden sind, beginnt ein neues Leben für uns: „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden“ (2 Kor 5,17 – LUT). Jetzt leben wir in einer persönlichen Beziehung zu dem dreieinigen Gott. Sein Heiliger Geist leitet uns jetzt durch den Alltag. Das finden wir in Römer 8, und kehren damit zurück zu dem Kapitel, mit dem wir uns in diesen Tagen beschäftigen. In Vers 14 schreibt Paulus: „…welche der Geist Gottes treibt [leitet, regiert], die sind Gottes Kinder“ (LUT). Diese Führung des Geistes kann sowohl als Bedingung verstanden werden, um Gottes Kinder zu werden, als auch als Folge davon, dass wir Gottes Kinder geworden sind. Also, wir brauchen die Führung des Geistes, um uns zu bekehren, und wir brauchen sie nachdem wir uns einmal bekehrt haben. Damit wir zu Gottes Kindern werden, ist es notwendig, dass der Heilige Geist uns zu Gott führt. Wir hatten es gestern schon gesehen, dass eine Funktion des Heiligen Geistes ist, uns von unseren Sünden zu überführen (Joh 16,8). Täte er es nicht, wären wir nie imstande, unseren verlorenen geistlichen Zustand überhaupt zu erahnen. Dass du dich mal zu Gott bekehrt hast, ist nicht auf die Redegewandtheit eines Predigers oder irgendeiner anderen Person zurückzuführen, sondern auf das Wirken des Heiligen Geistes in dir. Er kann die Person, die dir den Heilsplan erklärte, als Instrument gebraucht haben, aber dir die Augen für deinen geistlichen Zustand öffnen kann kein Mensch. Dazu braucht es den Heiligen Geist. Also, das Wirken des Heiligen Geistes ist grundlegend, um überhaupt ein Kind Gottes zu werden.
            Aber jetzt wo du schon ein Kind Gottes bist, ist das Wirken des Heiligen Geistes grundlegend, um als Kind Gottes zu leben. Es kommt ja nicht nur darauf an, einmal das Visum für den Himmel zu bekommen, du musst auch dorthin gelangen. Wir hatten gestern auch schon gesehen, dass der Heilige Geist uns belehrt (Joh 14,26), und dass er uns zum vollen Verständnis der Wahrheit führt (Joh 16,13). So, der Heilige Geist spielt eine ausgesprochen wichtige Rolle im alltäglichen Leben eines jeden Kindes Gottes. Ohne ihn sind wir hilflos verloren in dieser neuen geistlichen Welt —dem Reich Gottes— in das wir durch unsere Bekehrung hineingeboren sind. Wir hatten ja gestern auch schon gesehen, dass wir ohne den Heiligen Geist nicht einmal beten können (Röm 8,26-27). Deshalb ist es jetzt so wichtig, dass der Heilige Geist uns als Kinder Gottes treibt, führt oder regiert, wie Paulus es im 14. Vers sagt.
            Im 15. Vers gibt Paulus eine weitere Charakteristik unserer Kindschaft an: die Vertrautheit und innige Beziehung. Gestern sahen wir ja schon, dass Gott nicht Sklaven will, sondern Kinder: „…der Geist Gottes … hat euch … zu Gottes Söhnen und Töchtern gemacht. Jetzt können wir zu Gott kommen und zu ihm sagen: »Abba, lieber Vater!«“ (HFA). Dazu eine Erklärung, die die Bibel Hoffnung Für Alle gibt: „Abba ist aramäisch und bedeutet »Papa« oder »Vater«. So redete ein Kind in der damaligen Zeit seinen Vater im vertrauten Familienkreis an.“ Jesus selbst brauchte diese Anrede für Gott, und das, als er in Getsemani damit rang, seinen Willen dem seines Vaters zu unterstellen (Mar 14.36). Wir dürfen zu Gott sein wie ein Kind, das voller Freude zum Vater gelaufen kommt, sich auf seinen Schoß setzt und sich fest an ihn schmiegt und ihm dann von allem erzählt, was es an dem Tag erlebt hat. Beschreibt dies deine Beziehung zu Gott? Wenn ja, herzlichen Glückwunsch! Wie mich das freut! Wenn nicht, warum nicht? Bei sehr vielen Christen wird ihre Beziehung zum himmlischen Vater ungemein sehr überschattet durch die (schlechte) Beziehung, die sie mit ihrem irdischen Vater hatten oder noch haben. Und das kann erst anders werden, wenn die Beziehung zum irdischen Vater hergestellt wird durch die Vergebung, unabhängig davon, ob der Vater noch lebt oder nicht. Einen anderen Weg gibt es nicht. Wie viele Christen leben vielmehr als wären sie Sklaven Gottes, anstatt seine Kinder. Das zu sehen macht mich so traurig. Wie gerne möchte ich, dass sie von Herzen die Liebe des Vaters erfahren möchten, aber ich kann keinem sein Herz und Verstand öffnen, um dieses zu bewirken. Mehr noch: nicht einmal Gott kann das, denn er wird sich niemals jemandem aufzwängen. Täte er es, könnten wir uns zu Recht als seine Sklaven fühlen. Wenn du so lebst, als wärst du ein Sklave Gottes, dann wisse ganz klar: Dieses kommt nicht von Gott! Ich spreche jetzt nicht von der Situation, wo jemand aus Liebe und vollkommener Hingabe an Gott sich so tief unterordnet, als hätte er keinen eigenen Willen. Ich spreche von Personen, die Gott und das Christsein als eine so schwere Last ansehen, dass sie schier daran kaputtgehen. Gott ist nur ein theoretisches Konzept für sie, und sie fühlen sich in einer Tradition gefangen, aus der sie nicht ausbrechen können. Aber wenn sie die Wahl hätten, würden sie lieber gestern als heute alles, was mit Gott zu tun hat, über den Haufen werfen und vollkommen Gott-los leben. Aber sie geben sich weiter als Christen aus, weil das ihnen vielleicht gewisse Vorteile bringt, oder es sozial annehmbarer zu sein scheint. Ich wiederhole: Diese Einstellung kommt nicht von Gott! Paulus beschreibt uns hier ganz klar welches der Wille Gottes für einen jeden ist: er will eine liebevolle, innige Beziehung mit uns. Wenn du dich als Sklave fühlst, dann bis du auch einer. Aber nicht ein Sklave Gottes, sondern ein Sklave der Lügen, die Satan in dein Herz gestreut hat. Gott wirbt vielmehr um dich mit unaussprechlich großer Liebe, aber ob diese Liebe dein Herz erwärmen kann, entscheidest einzig und allein du selber. Und die Entscheidung ist von keinem Gefühl abhängig, sondern davon, dass du aufstehst im Namen Jesu und sagst: „Schluss jetzt mit dieser Sklaverei! Ich entscheide jetzt, mich voll und ganz Gott zu öffnen und ihn in mein Leben einzulassen, damit er in mir machen kann, was er möchte.“ Wenn du das tust, wirst du erleben, was Paulus dann im 16. Vers schreibt: „Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist [gibt uns die innere Gewissheit – HFA], dass wir Gottes Kinder sind“ (LUT). Bist du ein Kind Gottes? Wie weißt du das? Das können wir vielleicht nicht mit Worten logisch erklären. Wir haben einfach nur diese volle Gewissheit – und genießen es von Herzen.
            Diese intime familiäre Beziehung zu Gott finden wir in vielen Stellen der Bibel. Und wahrhaftig gehören wir zu einer großen geistlichen Familie, die Gott als Vater hat. Deshalb sprechen wir uns untereinander auch als „Geschwister“ an. Im Spanischen wird unter Christen noch viel mehr die Ansprache mit „Bruder“ oder „Schwester“ gebraucht. Auch im 29. Vers schreibt Paulus, dass es Gottes Wunsch ist, dass wir alle so werden wie Christus, „damit dieser der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern“ (LUT). Jesus ist unser großer Bruder. Unter menschlichen Geschwistern kann es sehr unterschiedliche Beziehungen zwischen Geschwistern geben, zum Beispiel die Beziehung der älteren Geschwister zu den jüngeren. Aber wenn die Beziehung gesund ist, wird normalerweise der Ältere den Jüngeren beschützen und ihm helfen. Genauso ist Jesus zu uns. Er sagte zu seinen Jüngern, dass er sie nicht alleine lassen, sondern seinen Stellvertreter, den Heiligen Geist, schicken würde: „…ich werde den Vater bitten, dass er euch an meiner Stelle einen anderen Beistand gibt, der für immer bei euch bleibt. Ich werde euch nicht allein und verwaist zurücklassen“ (Joh 14,16; 18 – GNEU). Und kurz bevor er wieder zurück zum Vater ging, versicherte er seinen Nachfolgern noch einmal: „…ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“ (Matth 28.20 – LUT).
            In der Familie ist es meistens so, dass die Kinder das Gut der Eltern erben, wenn diese sterben. Wenn wir nun zu Gottes Familie gehören, ist es genau so, nur dass unser Vater niemals stirbt: „Wenn wir aber Kinder sind, dann sind wir auch Erben, und das heißt: wir bekommen teil am unvergänglichen Leben des Vaters, genauso wie Christus und zusammen mit ihm. Wie wir mit Christus leiden, sollen wir auch seine Herrlichkeit mit ihm teilen. Ich bin überzeugt: Was wir in der gegenwärtigen Zeit noch leiden müssen, fällt überhaupt nicht ins Gewicht im Vergleich mit der Herrlichkeit, die Gott uns zugedacht hat und die er in der Zukunft offenbar machen wird“ (Vv. 17-18 – GNB). So, das kann ja nur noch besser werden. Für ein Kind Gottes liegt das Beste immer bevor. Nicht jetzt wegen egoistischen Interessen an dem Erbe, sondern weil Gott uns immer zu neuen Siegen führt, und weil die Ewigkeit mit ihm im Himmel definitiv besser ist als das gegenwärtige Leben. In seinem 2. Brief an die Korinther beschreibt Paulus es in diesen Worten: „…die Nöte, die wir jetzt durchmachen, sind nur eine kleine Last und gehen bald vorüber, und sie bringen uns etwas, was von unvergleichlich viel größerem Gewicht ist: eine unvorstellbare und alles überragende Herrlichkeit, die nie vergeht“ (2 Kor 4,17 – NGÜ). So, freuen wir uns auf die Zukunft!
            Bist du ein Kind Gottes? Lebst du als solches? Hast du diese innige Beziehung zu deinem himmlischen Vater? Gott wartet auf deine Antwort. Was sagst du ihm? Brauchst du, dass er sich noch erst mit dir versöhnt? Dann lade ihn jetzt in diesem Augenblick dazu ein. Gibt ihm die legalen Rechte über dein ganzes Leben. Schreibe dich von deinem angeblichen Eigentumsrecht los und übergib sie ihm. Er wird damit vorsichtig umgehen und etwas Glorreiches machen, was du dir noch gar nicht mal vorstellen kannst.
            Hast du eine innige Beziehung zum Vater? Dann genieße sie, pflege sie, und hilf denen um dich herum, die es noch nicht haben.

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